Unsere Themen zur Waffenpflege
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Grundlegende Waffenreinigung
- Vor dem Reinigen stellen Sie unbedingt sicher, dass Ihre Waffe entladen und die Munition möglichst weit von Ihnen entfernt sicher aufbewahrt ist.
- Wählen Sie zum Arbeiten einen gut beleuchteten, belüfteten Raum und verwenden Sie Reinigungsutensilien und Mittel, die Ihrer Waffe in Typ, Kaliber und Werkstoff angemessen sind.
- Wann immer möglich, säubern Sie Waffen von ihrer Rückseite aus, immer dem Wag nach, den das Projektil nimmt. Ist dies nicht möglich (beispielsweise bei Revolvern oder Vorderladern), arbeiten Sie stets mit größter Sorgfalt, um nicht an der Rückseite der Kammer anzuschlagen,wenn Sie den Patch oder die Bürste durch den Lauf führen. Wenn möglich, verwenden Sie eine Putzstockführung (diese stellt z. B. sicher, dass der Putzstock zentrisch in den Lauf eingeführt wird, und verhindert ein starkes Durchbiegen langer Putzstöcke durch den Schubdruck von hinten. Weitere Infos finden Sie unter 'Putzstockführung: ja oder nein?')
- Wischen Sie den Putzstock nach jedem Schritt komplett ab, nachdem Sie ihn aus dem Lauf gezogen haben.
- Ändern Sie niemals die Putzrichtung, wenn sich das Putz-Utensil inmitten des Laufs befindet - führen Sie immer einen kompletten Durchzug oder -schub aus (ganz wichtig bei der Verwendung einer Bürste).
- Wir empfehlen, dass Sie sich eine Anleitung zu Ihrer Waffe bereitlegen, sodass Sie im Notfall nachschlagen können, wie die Waffe zu zerlegen ist und wo Sie z. B. die geeigneten Schmierstellen finden.
Reinigungsvorgang
- Demontieren Sie Ihre Waffe nur so weit wie nötig. Wenn Sie unsicher sind, kontaktieren Sie den Hersteller, dieser sollte Ihnen Informationen darüber bereitstellen, wie Sie Ihre Waffe teilzerlegen.
- Überprüfen Sie bitte nochmals, dass sich keine Munition in der Waffe oder in Ihrer Nähe befindet und stellen Sie sicher, dass Ihre Waffe fest und kippsicher steht. Achten Sie darauf, dass der Schaft einer Waffe bei der Reinigung stets höher liegt, als der Lauf (bzw. die Mündung deutlich niedriger als der Verschluss), um einen Rückfluss von Reinigungsmitteln in die Verschlusskammer zu verhindern. Eine korrekte Reinigungspostion stellt zum Beispiel ein Gun-Butler (Waffenreinigungscenter mit Halterung) sicher, für AR15 und AR10 gibt es entsprechende Stand-Adapter für den Magazinschacht zum Einschrauben in einen Schraubstock (auf den Winkel achten). Wertvolle Schäfte lassen sich gut mit einem Schaftstiefel vor Reinigungsmitteln, Schmutz und Öl schützen.
- Montieren Sie eine geeignete Messingspitze an Ihrem Putzstock, fixieren Sie die Putzstockführung in der Kammer (achten Sie darauf, ihn bis zum Anschlag einzuschieben, sodass die Verschlusswirkung des O-Ringes gewährleistet ist) und wählen Sie einen Patch in der richtigen Größe. Tränken Sie diesen satt mit dem Lösungs- oder Reinigungsmittel Ihrer Wahl (wir empfehlen das bewährte Shooter`s Choice Solvent).
- Zentrieren Sie nun die Messingspitze vor dem Patch und spießen Sie diesen auf (Sie können den Patch eventuell auch zuerst aufspießen und dann mit Solvent benetzen). Schieben Sie den Patch nun durch die Putzstockführung in den Lauf und dann komplett hindurch, bis er vorn an der Mündung herauskommt (Sie können einen Muzzle-Mate benutzen, der gebrauchte Patches und Solvent-Nebel an der Laufmündung auffängt).
- Ziehen Sie den Putzstock vorsichtig wieder zurück, die Messingspitze sollte die Mündung nicht berühren um Beschädigungen zu vermeiden. Je nach Verschmutzung führen Sie diesen Schritt 2-3mal aus und lassen dann das Lösungsmittel im Lauf einige Zeit einwirken (10-15 Minuten).
- Währenddessen können Sie sich um Verunreinigungen anderer Waffenteile (z. B. den Verschlussbolzen) kümmern. Reinigen Sie auch Rahmen, Schienen und andere Bereiche Ihrer Waffe (gut eignet sich hierzu eine Nylonbürste mit langem Kunststoffgriff zum Entfernen grober Verschmutzungen und um alle Ecken und Kanten gut zu erreichen).
- Spießen Sie anschließend einen trockenen Patch auf die Spitze und schieben Sie ihn komplett durch den Lauf. So entfernen Sie die ersten gelösten Ablagerungen und machen den Weg frei für die weitere Behandlung. Ziehen Sie den Putzstock wieder vorsichtig zurück und entfernen Sie die Messingspitze.
- Verwenden Sie nun eine ausreichend große Bürste (Nylon oder Bronze) um den Lauf zu reinigen. Bringen Sie die Bürste am Putzstock an und tränken Sie sie mit Lösungsmittel. Schieben Sie sie anschließend (wie zuvor die Patches) durch die Putzstockführung in den Lauf und komplett hindurch. Dewey-Putzstöcke für Büchsen folgen durch ihre Kugellagerung selbstständig dem Drall, und ermöglichen damit eine gründliche, handgelenkschonende Reinigung. Faustregel: Pro Schuss die Bürste einmal vor und zurück durch den Lauf führen (mindestens jedoch 3-5mal). Achten Sie darauf, dass die Bürste an jedem Ende den Lauf ganz verlässt, damit sich ihre Borsten für den nächsten Zug wieder komplett aufrichten können.
- Zum Schluss dieses Reinigungsvorgangs benutzen Sie wieder die Messingspitze und getränkte Patches. Spießen Sie einen Patch auf und schieben Sie ihn wieder durch den ganzen Lauf, bis er vorn herausfällt. Wiederholen Sie diesen Vorgang 2-3mal jeweils mit einem frischen Patch, bis Sie keinerlei Verschmutzungen mehr erkennen können - ist dies nicht der Fall, wenden Sie noch einmal die Bürste mit Lösungsmittel an. Trocknen Sie anschließend den Lauf, indem Sie 1-2 ungetränkte Patches hindurch führen.
- Ist der Lauf sauber und trocken, benutzen Sie einen Wollwischer, oder einen sauberen Patch und tränken Sie ihn mit einem guten Waffenöl oder einem anderem geeigneten Schmiermittel (im Test herausragend abgeschnitten hat Shooter`s Choice FP-10. Eine Behandlung mit Öl neutralisiert Solventreste, die mit Sauerstoff reagieren und mit der Zeit Lochfraß verursachen. Vergewissern Sie sich, dass Sie Öl oder Mittel nach den Angaben des Herstellers verwenden). Führen Sie Wollwischer oder Patch nun 1-2mal durch den Lauf. Wollen Sie Ihre Waffe anschließend längere Zeit lagern, belassen Sie die Ölschicht im Lauf. Ansonsten empfehlen wir zum Abschluss einen letzten trockenen Patch durch den Lauf zu führen, um überschüssiges Schmiermittel zu entfernen = immer trocken schießen! (eine 'dicke' Ölschicht im Lauf führt zu Abweichungen der Präzision, und im schlimmsten Fall zu Beschädigungen an Feldern und Zügen während das Projektil hindurch läuft, da Öl kaum komprimiert und somit eine zusätzliche Schicht über dem Metall bildet.)
Haben Sie die Behandlung des Laufs abgeschlossen, wischen Sie auf jeden Fall auch die Mündung noch einmal mit einem sauberen, trockenen Tuch ab. - Nehmen Sie nun die Reinigung der Verschlusskammer und des Patronenlagers in Angriff. Dazu eignen sich idealerweise kurze Putzstöcke mit festem Griff mit einer Aufnahme für Watteröllchen und eine lange Nylonbürste mit Kunststoffgriff für grobe Verschmutzungen. Achten Sie darauf, besonders die Verschlusswarzen-Verriegelung, sowie die Verschlusswarzen am Bolzen gründlich zu reinigen und vor dem Zusammenbau leicht einzufetten. Hier wirkt bei einem Schuss der Großteil der Wucht auf das System ein. Eine gute Pflege garantiert eine lange Lebensdauer. (Zur Reinigung des Patronenlagers eignen sich Patronenlager-Wollwischer bzw. bei größeren Kalibern Wollwischer für Flinten sehr gut. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass sich nach Abschluss Ihrer Arbeit keine Solvent- oder Ölreste im Patronenlager befinden. Diese können beim Schuss eine Gasdrucksteigerung verursachen. Wischen Sie immer trocken nach.)
- Legen Sie dann Ihre Reinigungshilfen zur Seite und pflegen Sie alle beweglichen Metallteile zum Abschluss mit einem mit Öl behandelten, fusselfreien Tuch. (Benutzen Sie jedoch nicht zu viel Öl oder Schmiermittel am Bolzenkörper, hier genügt eine sehr sparsame Anwendung. Da der Bolzen teilweise auch nach außen hin offen liegt, kommt er unweigerlich mit Flusen, Sand oder Staubpartikeln in Berührung, welche an dickeren Fettschichten haften bleiben und mit der Bolzenbewegung in die Kammer transportiert werden.)
- Anschließend bauen Sie die Waffe entsprechend den Hersteller-Anweisungen wieder zusammen und reinigen dann Ihre Arbeitshilfen (lassen Sie dabei bitte nicht Ihre Bronzebürsten außer Acht, denn Waffenreinigungsmittel enthalten meist einen Wirkstoff um Kupferablagerungen zu lösen. Dieser greift das in Bronze enthaltene Kupfer ebenfalls an. Zur Reinigung von Bronze-Bürsten können Sie beispielsweise Waschbenzin verwenden).
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Wir empfehlen folgende Reinigungsprozedere: Reinigen Sie Ihre neue Waffe… - die ersten fünf Mal nach jedem Schuss (zählen Sie hierzu auch den staatlichen Beschuss), - die nächsten fünf Mal nach jedem zweiten Schuss, - wiederum die nächsten fünf Mal nach jedem dritten Schuss! (Dauerhaft empfehlen wir eine Reinigung wie unten beschrieben mit Solvent nach jedem fünften Schuss.) |
Zum Reinigen benötigen Sie kaliberkonform… einen Putzstock, eine Messingspitze, eine Reinigungsbürste, Baumwollpatches, eine Putzstockführung und ein Solvent/Tombak-Entferner. |
[z. B. für das Kaliber .308 Win]: [z.B. DM30C40, 102cm lang] [DM30J] [DMB1230] [DMP2715] [HMBG04] |
Die Vorgehensweise:
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Nach den ersten Schüssen/Schussgruppen empfiehlt es sich, den Lauf nach dem Reinigungsprozedere wie in 1. bis 4. beschrieben auch mit einem Tombak-Reiniger zu reinigen. Wir empfehlen PECRS08 von Shooter’s Choice. Nutzen Sie den Tombak-Entferner analog dem Solvent in gleicher Vorgehensweise wie in 1. bis 4. beschrieben. Die Einwirkzeit des ammoniakhaltigen Reinigers sollte maximal 10min betragen und eine Nachreinigung mit einem Solvent ist absolut von Nöten! Idealerweise reinigt man nochmals wie in Schritt 1. bis 4. beschrieben. |
Alle notwendigen und hilfreichen Utensilien finden Sie natürlich stets in unserem aktuellsten Katalog oder auf dieser Homepage. Wenn Sie über diese Reinigungsempfehlung hinaus noch Informationen benötigen, scheuen Sie sich nicht sich mit uns in Verbindung zu setzen – wir helfen Ihnen gerne weiter! |
Putzstockführung: ja oder nein?
doch noch immer scheiden sich die Geister um Vor- und Nachteile der Verwendung einer Putzstockführung bei der Laufreinigung. So haben wir uns gedacht, dass wir Ihnen hier eine kleine Zusammenfassung unseres Wissens und jahrelanger Erfahrung zur Verfügung stellen, Pro:
Contra:
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